Bayerische - Flugzeug - Historiker e.V. - Heeresflieger

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Heeresflieger

 

Der erste fliegende Verband der Heeresflieger wurde im Mai 1957 in Niedermendig / Eifel aufgestellt. Im April 1957 wurden sechs Bell 47 G-2 von der Firma Motorflug aus Koblenz / Karthause an das Heeresfliegerkommando 801 für die HFlgStff 811 übergeben. Schon im Dezember 1956 war auf dem Platz das Flugplatzkommando 841 (H) aufgestellt worden, gefolgt vom Heeresfliegerkommando 801 im März 1957. Ursprünglich war Bad Kreuznach als Aufstellungsort vorgesehen, da das dortige Lager aber noch nicht bezugsfertig war, wich man nach Niedermendig aus. Der Platz war im Januar 1957 von den Franzosen geräumt worden.

Kurz nach der HFlgStff 811 wurden in Fritzlar die HFlgStff 812, HFlgStff 813 und HFlgTrpStff 822 sowie in Celle die HFlgStff 814, 815 und HFlgTrpStff 823 aufgestellt. Ab 1956 hatten bereits die ersten Heeresflieger ihre Hubschrauberausbildung in Fort Rucker und Camp Wolters / USA begonnen. Die Flächenflugzeugausbildung für die Heeresflieger fand zunächst auf der Gary AFB, ebenfalls USA, statt.

Aufgabe der Heeresflieger waren und sind Verbindungs-, Überwachungs-, Erkundungs- und Transportflüge zur Unterstützung des Heeres. Neben der Bell 47 wurden auch die Djinn und Skeeter erprobt. Diese kleinen zweisitzigen Hubschrauber erwiesen sich für oben genannten Aufgaben aber als ungeeignet.
So wurden ab Februar 1958 Tests mit einer Westland Widgeon, einer Agusta-Bell 47J Ranger und zwei Sud Aviation SE 3130 Alouette II (F-BIBE, F-BIFF) durchgeführt, aus denen die Alouette als Sieger hervorging. Im März 1959 wurde ein Kaufvertrag über 130 Alouette II abgeschlossen, der später auf insgesamt 247 Exemplare ausgedehnt wurde.

Die Heeresflieger waren zu Beginn auch mit Flächenflugzeugen ausgestattet. Ab 1.Juli 1957 wurden die ersten Do 27 bei der HFlgStff 811 und der HFlgStff 812 in Dienst gestellt.

Der Hubschrauber hat sich jedoch als besser geeignet erwiesen, weil man mit ihm ohne aufwändige Infrastruktur (Flugplatz) gemeinsam mit den Landstreitkräften operieren kann.


 

1) Bell 47G-2 / Agusta - Bell 47G-2 - Das Heer setzte ab April 1957 zuerst sechs Bell zur Truppenerprobung bei der HFlgStff 811 in Niedermendig ein. Der Typ wurde aufgrund zu geringer Reichweite als für die Heeresflieger ungeeignet empfunden. Alle Maschinen wurden an die Luftwaffe für Schulungszwecke abgegeben.

 

2) SNCASO SO-1221 Djinn - Leichthubschrauber mit Kaltstrahl - Reaktionsantrieb. Beim Reaktionsantrieb wird über Düsen an den Rotorblattspitzen Luft ausgeblasen, die den Rotor in Drehung versetzt. Dieser Antrieb ist momentenfrei, weshalb der Heckrotor entfällt.
Sechs SO-1221 Djinn wurden ab November 1957 zunächst bei der HFlgStff 812 in Fritzlar, später bei der HFlgStff 811 in Mendig erprobt, aber wegen ungenügender Reichweite abgelehnt. Zwei Maschinen gingen verloren, die restlichen vier Djinn wurden im Dezember 1960 ausgemustert und an Rhein Flugzeugbau zurückverkauft.

 
 

 
SNCASO S.O.1221 Djinn, HFS 8, Oberschleißheim
Die PB+119 flog von Mai bis September 1959 bei der HFS 8
Bausatz: Extra Tech, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

3) Vertol (Piasecki) H-21 C - Insgesamt 32 Maschinen wurden bei Weserflug in Lizenz gebaut und ab September 1957 an die Heeresfliegertransportstaffel 822 in Fritzlar ausgeliefert.: 26 V-43A, fünf V-43B, eine V-44B. Letztere war die VIP-Variante und wurde gebraucht von Sabena beschafft (wird gegenwärtig komplett restauriert). Alle H-21 flogen ab November 1962 schließlich beim Heeresfliegerbatallion 300 (später Heeresfliegerregiment 35) in Mendig. Am 8.Dezember 1972 absolvierte die "Bimskuh" ihren letzten Flug, denn die Sikorsky CH-53G stand als Nachfolger schon bereit. Letzte Kennungen: 83+01 bis 83+32.

 

4) Saunders - Roe (Saro) Skeeter Mk.50 - Die Bundeswehr erhielt im Mai 1958 sechs Skeeter Mk.50 für die Heeresflieger beim HFlgStff 813 in Celle. Die Leistungen des Zweisitzers überzeugten nicht, weshalb die Maschinen am 15.März 1960 ausgemustert wurden.

 

5) Sud Aviation S.E.3130 Alouette II - Als leistungsstärkerer Ersatz der Bell 47G-2 wurden 243 Maschinen für das Heer beschafft. Die Auslieferung begann ab Mitte 1959. Kennungen 7501 - 7778. (SA.315B und 318B). Die Alouette II stand bis März 2006 im Einsatz. Nachfolger in kleinen Stückzahlen ist die Eurocopter EC 135.

 
 

 
Sud Aviation SE.3130 Alouette II, HFS 8, Oberschleißheim
Bausatz: Extra Tech, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

6) Sikorsky H-34G-I (H-34A) - Die ersten 21 Maschinen Sikorsky H-34 G I wurden 1957 bei der Heeresfliegertransportstaffel 823 in Celle in Dienst gestellt.
Insgesamt wurden 26 H-34 G-I für Heer und Luftwaffe beschafft.

7) Von der Sikorsky H-34 G-II wurden 25 Maschinen für Heer und Luftwaffe gekauft.

8) Von der Sikorsky H-34 G-III wurden 70 Maschinen für Heer, Luftwaffe und Marine gekauft.
1972 wurden die letzten H-34 beim Heer ausgemustert.

 
 

 
Sikorsky H-34 G-II, HFS 8, Oberschleißheim, 1960/67
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

9) Bell (Dornier) UH-1D - Die Heeresflieger nahmen am 20.August 1967 ihre ersten UH-1Ds von 202 Maschinen zur Schulung in Bückeburg in Betrieb. Von Frühjahr1967 bis Anfang 1971 wurde die UH-1D bei Dornier in Lizenz gebaut. Verschiedene Maschinen dienen auch als Erprobungsträger bei der WTD 61 in Manching. Kennungen 70 + 01 und 70 + 02, 70 + 21 bis 73 + 84. Die Bell wird durch den NH-90 abgelöst.

 
 

 
Bell UH-1D, HFS 8, Oberschleißheim, 1971
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Peter Horstmann.
 
 
 

10) Sikorsky (S-65) CH-53G - Die ersten beiden CH-53 stammten noch aus der Original Sikorsky-Produktion. Es waren CH-53A, die ursprünglich für das Marine-Corps bestimmt waren (BuAer Nr. 154885 / 154886, deutsche Kennungen 84 + 01 bzw. 84 + 02). Sie wurden erst in Deutschland mit der für den G-Standard vorgesehenen Ausrüstung modifiziert und ab November 1969 bei der WTD 61 zum Testen eben dieser Ausrüstung verwendet. Beide fliegen heute noch in Manching für diverse Erprobungsprogramme. Die WTD 61 nutzt gelegentlich noch andere CH-53 die dann oft von der Truppe ausgeliehen werden.
110 CH-53G wurden von 1972 bis 1975 bei VFW-Fokker in Speyer für die Heeresflieger in Lizenz gebaut. Kennungen 84 + 03 bis 85 + 12. Die CH-53G soll noch bis 2020 im Einsatz bleiben, wenn auch in reduzierter Stückzahl.

 
 

 
Sikorsky CH-53G, WTD 61, Manching, 2006
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

11) MBB Bo 105P (PAH-1) - Panzerabwehrhubschrauber mit je drei HOT - Raketen an den Rumpfseiten. Die ersten Bo 105P wurden am 9.Mai 1978 an die Heeresflieger in Bückeburg übergeben. 212 Maschinen mit Kennzeichen 86 + 01 bis 88 + 12 wurden für die Heeresflieger beschafft. Nachfolger wird die Eurocopter EC665 Tiger (PAH-2). Abgerüstete PAH-1 dienen mittlerweile als VBH. Dazu gab es offensichtlich zwei Varianten:
Entweder die feldmäßige Abrüstung in der Truppe (Waffenanlage raus, Sitzbank rein), dann haben die Hubschrauber ihre Bezeichnung anscheinend nicht geändert.
Alternativ dazu gab es eine werksmäßige Umrüstung bei Eurocopter. Die so modifizierten Hubschrauber wurden danach als Bo 105P1M bezeichnet.

 

12) MBB Bo 105M (VBH) - Verbindungs- und Beobachtungshubschrauber. Im Dezember 1979 erfolgte die Übergabe der ersten von 100 bestellten Bo 105M an die Truppe. Die letzten VBH Bo 105M wurden 2004 ausgemustert und in dieser Rolle durch abgerüstete Bo 105P ersetzt. Kennzeichen 80 + 01 bis 81 + 00.

 
 

 
MBB Bo 105M (VBH), HFS 8, Oberschleißheim, 1980
Bausatz: Airfix, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

13) Sikorsky (S-65) CH-53GS - kampfwertgesteigerte CH-53G, u.a. mit externen Kraftstoffbehältern. Zunächst wurden 20 Hubschrauber umgerüstet. Eine erste Maschine wurde am 12. August 1999 an die Heeresflieger übergeben. Einer davon ist im Dezember 2002 in Afghanistan abgestürzt. Als Ersatz für diesen und einen weiteren (?) verloren gegangenen CH-53GS wurden später zwei weitere CH-53G hochgerüstet.

 

14) Eurocopter EC 135 - Als Nachfolger für die betagte Alouette II wurden 15 EC 135 als Schulungshubschrauber beschafft. Kennungen 82+51 bis 82+65. Sie stehen seit September 2000 bei der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg im Einsatz. Mit seinem Glascockpit der neuesten Generation, wie es z.B. auch im Tiger und NH 90 Verwendung findet, ist die EC 135 prädestiniert für die Grundausbildung der auf diesen Mustern zum Einsatz kommenden Piloten.

 

15) Eurocopter EC 665 Tiger - Als Nachfolger der MBB Bo 105 PAH-1 war ab 2002 die Beschaffung von 212 auch PAH-2 bzw. UHU (Unterstützungshubschrauber) genannten EC 665 durch das Heer geplant. Die erste deutsche Maschine wurde am 6.April 2005 in Donauwörth ausgeliefert. Erste Einheit, die den Tiger fliegt, ist das deutsch-französische Hubschrauber - Ausbildungszentrum in Le Luc / Frankreich. Kennzeichen 74 +.

 
 

 
Eurocopter Tiger, Dt.-frz. HFlgAusbZ, Le Luc (Frankreich), 2006
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

16) NH Industries NH 90 - Transporthubschrauber als Nachfolger der Bell UH-1D. Am 13.Dezember 2006 erhielt die Heeresflieger-Waffenschule in Bückeburg die ersten drei NH 90 in der Version TTH (Taktischer Transport-Hubschrauber). Zwei NH-90 werden für die Pilotenausbildung genutzt. Die dritte Maschine dient der Schulung von technischem Personal.

 
 

 
NH Industries NH90 TTH, Heeresfliegerwaffenschule, Bückeburg, 2006
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 

17) Sikorsky CH-53 GA ist eine mit moderner Avionik ausgerüstete Version der CH-53 G. Zwischen 2010 und 2013 sollen 38 CH-53 G auf den GA-Stand hochgerüstet werden, die dann bis 2030 im Dienst bleiben könnten.

 
 
Grundplatten für alle Modelle gebaut von Günter Braun.
 
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Letzte Änderung: 17. November 2007
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